FRIDAYS – Die realistischste Einstellung für jetzt und immer?

Der Jahrgang 10 unserer Schule, hat am 01.10.2019 das Klassenzimmerstück FRIDAYS von Felix Gattinger gesehen.                 Als Putzmann hat sich der Schauspieler, der allein das Stück spielt, in einen bzw. unseren Klassenraum verirrt. Er fängt an, den Müll zu leeren, und merkt dabei, dass der Raum nicht leer ist, wie er es vermutet hatte. Wundernd dreht er sich zur Klasse um und begründet dies mit der Aussage, dass heute Freitag sei und er gedacht hat, wir seien bei einer Demonstration von Fridays for Future und protestierten gegen den Klimawandel. Im Anschluss kommt er intensiver auf das Klima und auf die Bewegung zu sprechen. Als er Plastikmüll aus dem Mülleimer holt, um seine Rolle als Putzmann zu bekräftigen, verstärkt er mit der Ich-Perspektive seinen persönlichen Eindruck von Naturschutz – dieser gestaltet sich aus politischer Sicht und das abgelichtet mit persönlichen Erfahrungen. Er wägt pro und contra ab und spricht auch die subjektive Seite der menschlichen Einstellung an, bezieht sich, seine Familie und Freunde mit ein. Zwischendurch putzt er den Raum und holt weiter aus, seine Tochter sei ein Punk und engagiere sich für Fridays for Future, so fährt der Schauspieler in seiner Rolle fort. Er kommt persönlich nicht wirklich damit klar, dass seine Tochter sich in ihrer Einstellung zum Klimaschutz drastisch verändert hat. Jedoch fällt ihm ein, dass er selbst bei solchen Demos mitgemacht hat, mit Unterstützung von seinem Freund Danny. Die Demos richteten sich gegen den G8-Gipfel in Genua oder vielmehr gegen die Politik von den teilnehmenden Staaten. Zu Wort kommt auch, dass es sehr chaotisch zugegangen ist. Es hat sich nicht wirklich viel geändert, ein Großteil der Menschheit begnügt sich mit Todschlagargumenten und der subjektiven Einstellung ihres eigenen Großhirns, die da lautet: „Man könne eh nichts ändern“. Und die, die sich wehren, werden belächelt und als uninformierte und unreife Kinder abgestempelt. Dass er psychisch ebenfalls abgerutscht ist und einen dramatischen Lebensweg hatte und dass seine Welteinstellung für sowie gegen den Klimaschutz und die Politik der Älteren dazu beigetragen hat, wird von ihm erzählt.                                                                          Nach der ca. 40-minütigen Vorstellung kommt es zu einer Diskussionsrunde zwischen den Schülern und dem Darsteller sowie der Theaterpädagogin. Diese Diskussion hat sich sehr gespalten gezeigt, es haben sich immer wieder Lücken in den Denkweisen und Todschlagargumenten gezeigt. Trotz dessen haben sich einige interessante Anhaltspunkte herausgebildet, die einige Teilnehmer mit großer Wahrscheinlichkeit zum Nachdenken über die jetzige Situation bringen werden.  Durch persönliche Erfahrung kann ich sagen, dass man sich diese Ansicht der Figur live anhören muss, um sich selber ein Bild davon machen zu können. Dadurch beatwortet sich die Frage für jeden von selbst, ob dies realistisch ist und das für jetzt und immer. Es ist auf jeden Fall zeitgemäß und politisch orientiert.

Ornella Drews; Leonie Seyfarth 10/2