Zwischen Kolbenhubpipette, Agarosegel und Elektrophoresekammer – wir, die Schüler des Biologieleistungskurs des Jahrgangs 12, hatten am 15.01.2019 die Möglichkeit durch DNA-Fingerprinting den Täter zu ermitteln, so wie es sonst in der Gerichtsmedizin gemacht wird.
Das mobile Schülerlabor „Science on Tour“ hat uns diese Erfahrung ermöglicht. Die Experten machen Experimente rund um die Fächer Biologie, Chemie und Informatik. Organisiert wird dieses durch die Brandenburgische Technische Universität.
Uns führten an diesem Tag Toni Luge und Anna Lina Brandt für 1 ½ Blöcke durch das Experiment. Nachdem Beide sich vorgestellt haben, bekamen wir allgemeine Informationen über das Schülerlabor und über ihre Universität. Besonders interessant für unsere Berufsorientierung war hierbei der angebotene Studiengang „Orientierungsstudium College+“. Dieses zweisemestrige Vorstudium unterstützt bei der Suche nach einem passenden Studiengang, indem man sich in dieser Zeit in verschiedenen Studienrichtungen austesten kann. Des Weiteren können Leistungen, wie beispielsweise, geschriebene Prüfungen mit in den gewählten Studiengang übertragen werden. Das Besondere an diesem Orientierungsstudium ist, dass es das einzige durch BAföG- unterstützte Projekt deutschlandweit ist.
Nach diesen Informationen begann die Einführung in unser Experiment. Die beinhaltete eine kurze, aber kompakte Wiederholung über den Aufbau und die Funktion der DNA, RNA und Enzyme. Auch spannende Infos, wie zum Beispiel, dass die DNA negativ geladen ist oder sich die DNA jedes Menschen um 98% ähnelt, verblüfften uns Schüler.
Nach der Einführung wurden aus den Schülern richtige Laboranten und das natürlich mit der entsprechenden Arbeitskleidung. Mit dem Schutzkittel und der feuerfesten Schutzbrille und unserem Laborpartner lasen wir uns sorgfältig die Arbeitsanweisungen durch und begannen uns mit den wichtigsten Materialien für das Experiment vertraut zu machen. Vor diesem Tag stand allen Schülern ein großes Fragezeichen im Gesicht, wenn es um das Gerät „Kolbenhubpipette“ ging, aber jetzt sind wir im Umgang mit dem Gerät topfit.
Wir hatten die DNA eines Täters gegeben und unsere Aufgabe war es aus fünf Vergleichsproben, den Täter zu identifizieren. Dazu stellten wir erst ein Gel her, in welches die verschiedene DNA in je eine „Kammer“ hineingeben wurde. Das Gel mit der eingefügten DNA wurde dann an den Strom angeschlossen und da die DNA eine negative Ladung hat, wurde sie vom Pluspol angezogen. Auf dem Blaulicht-LED-Tisch konnten wir dann sehen, welche DNA der des Täters entspricht.
Trotz großer Bemühungen schlichen sich bei dem Einen oder Anderen kleine Fehler ein, weshalb nicht jedes Team den wahren Täter verhaftet hätte. Das lehrte uns jedoch, dass die Arbeit im Labor nicht nur sehr viel Fingerspitzengefühl benötigt, sondern durchweg auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein gutes Auge.